Centrum diabetischer Fuß
Liebe Patientinnen und Patienten,
es ist nur eine nüchterne Zahl, aber eine, die erschreckt: 40 000 Amputationen erfolgen in Deutschland jedes Jahr wegen eines diabetischen Fußsyndroms. Und was diese Zahl noch erschütternder macht: Viele dieser radikalen Eingriffe wären vermeidbar gewesen, wenn die Patienten zuvor eine optimale Therapie und Wundversorgung erhalten hätten. Das diabetische Fußsyndrom ist eine gefürchtete Komplikation: Zwischen zwei bis zehn Prozent aller Diabetiker leiden aufgrund ihrer Krankheit an einer offenen, infizierten und schlecht heilenden Wunde und merken es aufgrund einer Nevenstörung oft nicht.
Eine Amputation zu verhindern: Dies ist das Ziel unserer stationären Fußbehandlungseinheit. Das Herzstück unseres Centrums diabetischer Fußdabei ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Denn nur die enge Kooperation zwischen Chirurgen und Diabetologen gewährleistet in einem Krankenhaus eine Behandlung auf höchstem Niveau.
Für Ihre individuell optimale Behandlung werden die therapeutischen Schritte gemeinsam besprochen und aufeinander abgestimmt. Zu diesem Zweck finden auch die Visiten in der Fußbehandlungseinheit fachübergreifend statt. Im Team wird über das jeweilige weitere Vorgehen abgesprochen, ob ein Patient umgehend operiert werden muss, oder ob zunächst eine konservative Behandlung erfolgen soll.
Ist ein Eingriff unvermeidbar, dann lautet unser oberstes Ziel: möglichst fußerhaltend zu operieren. Denn eine Amputation ist ein massiver Eingriff mit weitreichenden Folgen.
Neben Medizinern aus den Bereichen Diabetologie und Chirurgie gehören zum interdisziplinären Team, aber auch Diabetesberater, Wundmanager sowie besonders ausgebildete Pflegekräfte. Die Diabetesberater informieren und unterstützen Patienten sowie ihre Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung. Ausgebildete Wundmanager sorgen für die fachgerechte Versorgung der Wunden.
Darüber hinaus haben alle Schwestern und Pfleger auf der Station verschiedene Schulungen durchlaufen, weil an die Versorgung von Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom besonders hohe Anforderungen – etwa im Bereich Hygiene – gestellt werden.
Das Behandlungsteam wird ergänzt durch die Physiotherapeuten. Sie tragen dafür Sorge, dass die Patienten möglichst mobil bleiben oder es schnell wieder werden.
Zur ganzheitlichen Betreuung gehört auch der orthopädische Schuhmacher. Denn damit die Patienten rasch wieder „gut zu Fuß“ sind, kommt es auf das richtige Schuhwerk an. Bereits während der akuten Behandlung ist der orthopädische Schuhmacher in die Behandlung einbezogen, wenn es um die meist notwendige Druckentlastung des erkrankten Fußes geht. Gleichzeitig wird bereits zu diesem Zeitpunkt die später notwendige Schuhversorgung durch einen Spezialschuh besprochen.
Kontakt
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Ingo Budweg
(Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie)
Tel: 02501-17 2401 (Sekretariat)
Verantwortliche Chefärzte:
Priv.-Doz. Dr. Anton Gillessen
(Innere Medizin)
Prof. Dr. Benedikt Schliemann
(Unfall-, Hand- und orthopädische Chirurgie)