So blicke er auf eine über zwei Jahrzehnte währende, erfüllte Zeit als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie zurück und auf eine Atmosphäre, in der man viel zusammen zum Erfolg geführt habe. Es habe ein Teamgeist geherrscht, auf den man sich verlassen konnte. Horstmanns Dank der besonderen Art galt seiner Mutter, seiner Ehefrau und den Ordensschwestern für ihre große Unterstützung. „Gestern ist vorbei“, zog er ein gelassenes Fazit, „wir wissen nicht, was morgen kommt, aber heute ist ein glücklicher Tag.“
Dass „morgen“ und alle Zeit danach kein Ruhestand auf Horstmann wartet, hatte er (humorvoll seinen Rentnerausweis hoch haltend) schon verkündet. „Das klingt ja wie Stillstand, das liegt mir nicht.“
Nach dem Gottesdienst würdigte HJK-Geschäftsführer Tim Richwien nicht nur Horstmanns medizinischen Wirken, mit dem er Leuchttürme geschaffen habe, sondern auch, „dass Sie viele Jahre als Ärztlicher Direktor dem Haus ein Gesicht gegeben haben.“ Selbst habe Richwien Horstmann als Impuls- und Ratgeber geschätzt und werde ihn als Persönlichkeit vermissen.
Dr. Daisy Hünefeld vom Vorstand der St. Franziskus-Stiftung hob nicht nur Horstmanns große Erfolge in der Reflux- und Adipositas-Chirurgie hervor, sondern würdigte auch seine Weitsichtigkeit, seine zahlreichen Qualifikationen und Mitgliedschaften in Fachorganisationen sowie seinen Führungsstil „Commitement statt Kontrolle“. Für den Gesamtvorstand wünschte sie einen erfüllten Ruhestand geprägt von Gelassenheit, Zufriedenheit und Gottes Segen.
Die Bereitschaft für Veränderungen, so Horstmanns Nachfolger Chefarzt Prof. Dr. Daniel Palmes, habe wesentlich zu den Weiterentwicklungen der Abteilung beigetragen. Er wertete u.a. das mic-Zentrum mit seinem überregionalen Ruf als eine von Horstmanns Pionierleistungen. „Und er kam ans Ziel, ohne direktiv zu werden“, so Palmes. Nachdem er Horstmann mit „du wirst immer ein Teil unseres Teams sein“, verabschiedet hatte, bedankte sich Dr. Canan Toksoy, der nun die Leitung des Adipositas-Centrums obliegt, bei ihrem Mentor. Das ganze Team mochte seine Großzügigkeit, das Fehlen jeglicher Standesdünkel, die Wahrnehmung von Menschen wie sie nun einmal waren. „Der Subtext Ihres Führungsstils macht Sie aus – und besonders“, sagte Toksoy. Diesen vorgelebten Spirit wolle man im Team weiterleben.
Zahlreiche Geschenke, der Segen von Seelsorger Andreas Garthaus, Applaus, gute Wünsche, kollegiale Wehmut sowie Respekt und Dankbarkeit begleiteten Horstmann in den neuen Lebensabschnitt.