Geradezu majestätisch wirkte Prinz Christian I., als er die Räume der Studiowelle des Herz-Jesu-Krankenhauses betrat. Sie stand ihm gut, die Pumphose, die über der Strumpfhose getragen, noch einmal mehr närrisch wirkte. Dazu rote schmal geschnittene Schuhe, ein perfektes Bild. Seit 1935 Jahren hat es keine Totalität gewagt, derart durch die tollen Tage zu gehen. Prinz Christian I. kann es. „Ob die anderen Prinzen nicht solche Beine hatten“, vermutete Folker Flasse, der die einstündige Sendung des Krankenhausfunks moderierte.
Mitgebracht hatte der Regent seinen Altadjutanten Karl-Hans Dülberg, Prinz Karneval von 1990, und Adjutant Dirk Meyer-Potthoff, der 2005 die Herrschaft über Münsters Narren übernahm.
Freude, Spaß und Esprit strahlte der hochgewachsene 37-Jährige aus, natürlich in volle Vorfreude auf die nächsten tollen Tage mit dem Höhepunkt am Rosenmontag.
„Karneval in Münster mit Tradition und Zukunft gestalten“ heißt sein Motto und bindet damit sowohl die Senioren als auch den Nachwuchs in das karnevalistische Treiben ein. So sah auch sein Besuchsprogramm aus, das er bisher absolviert hat.
An Weiberfastnacht wird zum Endspurt angesetzt. Ein straffes Programm durch einige münstersche Behörden mit Party bei den Westfälischen Nachrichten und anschließender Schlüsseleroberung bei der Regierungspräsidentin Dorothee Feller steht an. Mit dem Lumpenball in der Stadthalle Hiltrup geht es weiter. Nicht zu doll darf es werden, denn am Samstagmorgen um 8 Uhr eröffnet der Prinz den Karnevalsumzug im niederländischen Losser, um abends bei der Galasitzung der AKG Emmerbachgeister dabei zu sein.
„OB Markus Lewe muss sich warm anziehen“, prophezeite Christian I., bei der Schlüsselübergabe während der Rathauserstürmung am Sonntagvormittag, wenn er die prinzliche Bulle, die Regierungserklärung, vorlesen wird. Den Prinzenwagen hat er schon im Visier. „Rote Rosen wird es geben“, verkündigte der gebürtige Emsdettener.
Höhepunkt am Dienstag wird der Senatorenfrühschoppen sein, bei dem er als Ehrensenator seiner KG Freudenthal ernannt werden wird. Am Mittwoch wird er während der Messe im Dom das Aschekreuz empfangen und „es nützt alles nichts“ die Insignien zurückgeben, das Narrenzepter und die Ordenstasche. In der traditionsgemäß der letzte Orden für den nachfolgenden Prinzen bereitgehalten wird, wenn er die Tasche übernimmt.