Das ist recht häufig, denn viele Unternehmen wie etwa Versicherer, Verlage oder Produktionsfirmen liegt die Gesundheit ihrer Mitarbeiter am Hrzen. Dann nehmen sie das Angebot der Stiftung wahr und laden Gillessen zu einer Informationsveranstaltung ein. Der Internist macht das ehrenamtlich „und sehr gern, denn man spricht vor und mit vielen Menschen und hat die Chance, sie wirklich zu erreichen.“
Wird bei einem Hautkrebsscreening oder bei der Brustkrebsvorsorge etwas entdeckt – und sei es noch so klein – ist es de facto eine „Früherkennung“, denn es handelt sich bereits um erstes entartetes Gewebe. Mit Blick darauf kann Gillessen die Chance einer Darmspiegelung gar nicht deutlich genug hervorheben: „Die Vorstufe des Darmkrebses ist immer ein gutartiger (!) Polyp. Irgendwann während seines Wachstums von Erbsen- bis etwa Champignongröße entwickeln sich die Krebszellen. Der ideale Umkehrschluss: Wenn alle Betroffenen sich die Polypen während einer Darmspiegelung direkt entfernen ließen, gäbe es keinen Darmkrebs mehr.
Die befürchteten Unannehmlichkeiten, so der Internist, sind nichts gegen die fatalen Auswirkungen der Erkrankung. Die Menge der Flüssigkeit zur Vorbereitung liegt im normalen Trinkbereich, und das Abführen gerät zum milden Unterfangen. Von der diskret durchgeführten Untersuchung samt Entfernung etwaiger gutartiger Wucherungen bekommt der Patient – salopp gesagt – außer dem Aufwachen nichts mit.
Der Darmkrebs ist bei Frauen die zweithäufigste, bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Und doch, so die gute Botschaft, „ist der Trend zu steigenden Neuerkrankungen pro Jahr gebrochen. Dass die Zahl vor allem bei Frauen weitaus geringer ist, verdanken sie wohl ihren Gynäkologen, die Testbriefe auf etwaiges Blut im Stuhl aushändigen. Bereits mit 50 Jahren hat man Anspruch auf die Darmspiegelung. „Diese lebensrettende Chance sollte jeder nutzen“, appelliert Gillessen.